Die Heizkosten machen im Winter den Großteil der Energierechnung aus. Mit unseren bewährten Tipps können Sie ohne großen Aufwand ordentlich Geld sparen – und tun gleichzeitig etwas für die Umwelt.
1. Die richtige Raumtemperatur wählen
Jedes Grad weniger spart etwa 6% Heizkosten! Die idealen Temperaturen:
- Wohnzimmer: 20-22°C
- Schlafzimmer: 16-18°C
- Küche: 18-20°C
- Bad: 23-24°C (nur bei Nutzung)
- Flur: 15-18°C
Schon 1°C weniger = ca. 150 € Ersparnis pro Jahr!
2. Richtig lüften: Stoßlüften statt Dauerkippen
Gekippte Fenster verschwenden Energie. So geht's richtig:
- 3-4 Mal täglich für 5-10 Minuten komplett öffnen
- Querlüften (gegenüberliegende Fenster) für schnellen Luftaustausch
- Heizung währenddessen runterdrehen
- Fenster danach wieder komplett schließen
Einsparpotenzial: bis zu 15% Heizkosten
3. Heizkörper freihalten
Möbel, Vorhänge oder Verkleidungen vor Heizkörpern sind echte Energiefresser:
- Mindestens 30 cm Abstand zu Möbeln einhalten
- Vorhänge sollten nicht über Heizkörper hängen
- Wäsche nicht auf Heizkörpern trocknen
Freie Heizkörper geben ihre Wärme ungehindert an den Raum ab.
4. Thermostat richtig einstellen
Viele drehen das Thermostat auf 5, weil sie glauben, es wird dann schneller warm. Das ist ein Irrtum!
So funktioniert das Thermostat:
- Stufe 1: ca. 12°C
- Stufe 2: ca. 16°C
- Stufe 3: ca. 20°C
- Stufe 4: ca. 24°C
- Stufe 5: ca. 28°C
Höher drehen macht es nicht schneller warm, nur unnötig heiß!
5. Nachts und bei Abwesenheit Temperatur senken
Eine Nachtabsenkung spart viel Energie:
- Nachts: 3-5°C niedriger als tagsüber
- Bei mehrstündiger Abwesenheit: 2-3°C reduzieren
- Aber: Nicht unter 16°C, sonst droht Schimmel
Moderne Thermostate machen das automatisch und sparen so bis zu 10% Heizkosten.
6. Türen schließen
Zwischen beheizten und unbeheizten Räumen immer Türen schließen:
- Wärme bleibt dort, wo sie gebraucht wird
- Verhindert Schimmelbildung in kühlen Räumen
- Besonders wichtig: Tür zum Treppenhaus immer zu!
7. Rollläden und Vorhänge nutzen
In kalten Nächten geht viel Wärme über Fenster verloren:
- Rollläden nachts komplett schließen (spart bis zu 20% Wärmeverlust)
- Dicke Vorhänge wirken wie eine zusätzliche Dämmung
- Tagsüber Rollläden öffnen für kostenloses Sonnenlicht
8. Heizkörper entlüften
Gluckernde Heizkörper oder kalte Stellen sind ein Zeichen für Luft im System:
- Mit Entlüftungsschlüssel (Baumarkt, 1-2 €) selbst entlüften
- 1x pro Jahr, idealerweise vor der Heizperiode
- Spart bis zu 15% Energie
Anleitung: Heizung aufdrehen, Entlüftungsventil öffnen, warten bis Wasser kommt, schließen. Fertig!
9. Dichtungen prüfen
Undichte Fenster und Türen sind Energielecks:
- Test: Kerzenflamme an Fensterrahmen halten – flackert sie, gibt's eine Undichtigkeit
- Dichtungsbänder im Baumarkt für wenige Euro
- Selbst anzubringen in wenigen Minuten
- Zugluft unter der Tür? Zugluftstopper verwenden
10. Heizung warten lassen
Eine gewartete Heizung läuft effizienter:
- Jährliche Wartung durch Fachbetrieb
- Kostet ca. 100-150 €
- Spart aber 4-5% Energie = 100-200 € pro Jahr
- Verlängert die Lebensdauer der Heizung
- Verhindert teure Ausfälle im Winter
Bonus-Tipps für Sparfüchse
Programmierbare Thermostate nachrüsten
Für 20-50 € pro Heizkörper können Sie intelligente Thermostate nachrüsten. Diese regeln automatisch:
- Nachtabsenkung
- Absenkung bei Abwesenheit
- Höhere Temperatur vor dem Aufstehen
- Steuerung per App
Amortisiert sich meist nach 1-2 Jahren!
Heizkörpernischen dämmen
Besonders bei Altbauten sind die Wände hinter Heizkörpern oft sehr dünn. Reflektierende Dämmfolie (5-10 € pro Heizkörper) reflektiert die Wärme zurück in den Raum.
Warmwasser sparen
- Duschen statt baden (70% weniger Energie)
- Sparduschkopf nutzt (spart 30% Wasser und Energie)
- Warmwasserspeicher auf max. 60°C einstellen
Gesamtersparnis: Ein Rechenbeispiel
Familie Müller, Einfamilienhaus, 150 m², setzt alle Tipps um:
Ersparnis: 850 € pro Jahr = 34% weniger Heizkosten!
Wann lohnt sich eine neue Heizung?
Wenn Ihre Heizung älter als 15 Jahre ist, können Sie mit einer neuen Anlage noch viel mehr sparen:
- Moderne Gasheizung: 20-30% Ersparnis
- Wärmepumpe: 50-70% Ersparnis
- Plus: Bis zu 70% Förderung vom Staat!
Fazit
Energiesparen im Winter ist einfacher als gedacht. Die meisten Maßnahmen kosten nichts oder sehr wenig, bringen aber spürbare Einsparungen. Und das Beste: Sie müssen nicht frieren – im Gegenteil, mit den richtigen Maßnahmen erhöhen Sie sogar den Wohnkomfort!
Unser Tipp: Fangen Sie mit den kostenlosen Maßnahmen an (richtig lüften, Temperatur senken, Heizkörper frei halten). Investieren Sie die ersten Einsparungen dann in Verbesserungen wie programmierbare Thermostate oder eine Heizungswartung.