Vorteile einer Fußbodenheizung
- Behagliche Wärme: Gleichmäßige Temperatur von unten nach oben
- Effizienz: 10-15% weniger Energieverbrauch als Heizkörper
- Ideal für Wärmepumpen: Niedrige Vorlauftemperaturen möglich (30-35°C)
- Mehr Platz: Keine Heizkörper an den Wänden
- Weniger Staub: Keine Luftzirkulation wie bei Heizkörpern
- Gesünder: Weniger Milben und Schimmel
- Kühlung möglich: Im Sommer angenehm kühle Füße
Nachrüstungs-Methoden im Überblick
1. Nass-System (klassisch)
Heizrohre im Estrich
Vorteile:
- Beste Wärmespeicherung
- Gleichmäßigste Wärmeverteilung
- Langlebigkeit
Nachteile:
- Aufbauhöhe: 6-10 cm
- Aufwändig: Boden muss komplett erneuert werden
- Lange Trocknungszeit (3-6 Wochen)
- Türen, Treppen etc. müssen angepasst werden
- Kosten: 40-70 €/m²
2. Dünnschicht-System
Heizrohre in dünner Ausgleichsmasse
Vorteile:
- Nur 2-3 cm Aufbauhöhe
- Schneller trocken (1-2 Wochen)
- Geringerer Aufwand als Nass-System
- Gute Wärmeverteilung
Nachteile:
- Bodenbelag muss trotzdem erneuert werden
- Etwas teurer als klassisches Nass-System
- Kosten: 50-80 €/m²
3. Trockensystem (Systemplatte)
Heizrohre auf Dämmplatten ohne Estrich
Vorteile:
- Nur 2-4 cm Aufbauhöhe
- Kein Estrich nötig
- Sofort begehbar
- Schnelle Installation
- Auch auf Holzdecken möglich
Nachteile:
- Teurer: 70-120 €/m²
- Geringere Wärmespeichermasse
- Nicht alle Bodenbeläge geeignet
4. Elektrische Fußbodenheizung
Heizmatten oder Heizfolien direkt unter dem Bodenbelag
Vorteile:
- Sehr geringe Aufbauhöhe (2-5 mm!)
- Schnelle Installation
- Ideal für Badsanierung
- Günstige Anschaffung: 30-60 €/m²
Nachteile:
- Hohe Betriebskosten (Stromheizung!)
- Nur sinnvoll für kleine Räume (Bad, WC)
- Nicht als Hauptheizung geeignet
Kosten im Detail
Nass-System (150 m² Wohnfläche)
Trockensystem (150 m²)
Wann lohnt sich die Nachrüstung?
✅ Nachrüstung ist sinnvoll:
- Bei ohnehin geplanter Sanierung (Bodenbelag wird sowieso erneuert)
- Bei Umstieg auf Wärmepumpe
- Im Neubau oder Rohbau
- Bei Allergie/Asthma (weniger Staubaufwirbelung)
- Für deutlich mehr Wohnkomfort
- Wenn Sie lange im Haus bleiben (Amortisation)
❌ Weniger sinnvoll:
- Bei funktionierendem Boden, den Sie behalten möchten
- Bei niedrigen Räumen (unter 2,40 m)
- In Mietwohnungen
- Wenn die Heizung ohnehin ausgetauscht werden muss und Heizkörper ausreichen
- Bei geringem Budget
Alternative: Einzelne Räume nachrüsten
Sie müssen nicht gleich das ganze Haus umrüsten. Sinnvolle Einzellösungen:
Bad (10 m²)
- Elektrische Heizmatte: 400-600 €
- Angenehme warme Füße
- Schnellere Trocknung
Wohnzimmer (35 m²)
- Trockensystem: 5.000-7.000 €
- Höchster Komfortgewinn
- Ideal bei Sanierung
Spartipps
- Mit anderer Sanierung kombinieren: Neue Böden? Küche renovieren? Dann gleich Fußbodenheizung mit einplanen!
- Nicht überall: Flure und Nebenräume brauchen keine FBH
- Selbst verlegen: Trockensysteme sind auch für Heimwerker machbar (Anschluss an Heizung durch Profi!)
- Standard-Materialien: Hochwertig, aber nicht überteuerte Designer-Produkte
Wichtige Hinweise
Bodenbeläge
Nicht alle Böden sind für Fußbodenheizung geeignet:
- Sehr gut: Fliesen, Naturstein
- Gut: Laminat, Vinyl (mit Kennzeichnung für FBH)
- Eingeschränkt: Parkett (nur spezielle Sorten, max. 14 mm dick)
- Nicht geeignet: Dicke Teppiche, PVC ohne FBH-Eignung
Vorlauf temperatur
Für Fußbodenheizung reichen 30-40°C Vorlauftemperatur – perfekt für:
- Wärmepumpen (höchste Effizienz!)
- Brennwertkessel
- Solarthermie
Unser Service
Wir beraten Sie ausführlich, welches System für Ihr Haus am besten geeignet ist:
- Kostenlose Erstberatung vor Ort
- Heizlastberechnung
- Verlegepläne und 3D-Visualisierung
- Installation aus einer Hand
- Hydraulischer Abgleich für optimale Effizienz
Fazit
Eine Fußbodenheizung nachzurüsten ist aufwändig und nicht ganz günstig. Aber: Der Komfortgewinn ist enorm, die Energieeffizienz besser und sie ist ideal für moderne Heizungen wie Wärmepumpen.
Besonders sinnvoll ist die Nachrüstung bei ohnehin geplanten Renovierungen. Dann halten sich die Mehrkosten in Grenzen, während der Nutzen über Jahrzehnte spürbar ist!