Fußbodenheizung nachrüsten
Nachrüstung

Fußbodenheizung nachrüsten: Ist das im Altbau möglich?

Fußbodenheizung im bestehenden Haus: Möglichkeiten, Kosten, Aufbauhöhe und clevere Alternativen. Was geht und was nicht?

Januar 2025
7 Min. Lesezeit
Norbert Redl

3 Wege zur Fußbodenheizung im Altbau

Es gibt verschiedene Systeme zum Nachrüsten einer Fußbodenheizung. Jedes hat seine spezifischen Vor- und Nachteile:

Nasssystem (klassisch)

60-90 €/m²

Aufbauhöhe: 6-8 cm

Rohre im Estrich verlegt. Beste Wärmeverteilung. Erfordert komplette Fußboden-Erneuerung. Ideal bei Komplettsanierung.

Trockensystem (dünn)

80-120 €/m²

Aufbauhöhe: 2-4 cm

Dünne Heizmatten auf bestehendem Estrich. Schneller Einbau. Perfekt wenn Aufbauhöhe kritisch ist.

Elektrisch (dünnst)

40-70 €/m²

Aufbauhöhe: 0,3-1 cm

Heizfolie direkt unter Fliesen/Laminat. Keine Wasserrohre. Ideal für einzelne Räume (z.B. Bad).

Ist Ihr Haus geeignet?

Nicht jeder Altbau eignet sich für die Nachrüstung einer Fußbodenheizung. Hier die wichtigsten Kriterien:

Gut geeignet, wenn...
  • Fußboden ohnehin erneuert werden soll
  • Mindestens 3-5 cm Aufbauhöhe möglich
  • Haus ist gut gedämmt (sonst ineffizient)
  • Türen können erhöht oder gekürzt werden
  • Treppenstufen können angepasst werden
Problematisch, wenn...
  • Aufbauhöhe absolut nicht möglich (Denkmalschutz)
  • Statik zu schwach für Mehrgewicht
  • Sehr schlecht gedämmt (>25 Jahre alt, unsaniert)
  • Budget für komplette Sanierung fehlt

Was kostet die Nachrüstung?

Eine realistische Kostenaufstellung für 100 m² Wohnfläche:

Einzelne Kostenpunkte

  • Heizrohre/Heizmatten: 30-50 €/m²
  • Dämmung: 10-20 €/m²
  • Estrich: 20-35 €/m²
  • Verteiler & Steuerung: 800-1.500 €
  • Installation: 25-40 €/m²
Gesamtkosten (100m² Wohnfläche)

8.500-14.500 €

Zusatzkosten nicht vergessen: Bodenbelag (Fliesen, Parkett etc.), Türen kürzen/anpassen, evtl. neue Sockelleisten: +3.000-8.000 €

Lohnt sich die Nachrüstung?

Die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab. Hier die wichtigsten Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Mehr Komfort: Angenehme Strahlungswärme, warme Füße
  • Energieeinsparung: 10-15% weniger Verbrauch als Heizkörper
  • Perfekt für Wärmepumpe: Niedrige Vorlauftemperatur möglich
  • Mehr Platz: Keine störenden Heizkörper
  • Wertsteigerung: Erhöht Immobilienwert

Nachteile

  • Hohe Kosten: 10.000-20.000 € Gesamtinvestition
  • Großer Aufwand: Komplette Fußboden-Erneuerung nötig
  • Lange Bauzeit: 2-4 Wochen Räume nicht nutzbar
  • Träges System: Reagiert langsamer als Heizkörper
  • Aufbauhöhe: Türen, Treppen müssen angepasst werden

Alternativen zur Fußbodenheizung

Wenn die Nachrüstung zu aufwendig ist, gibt es clevere Alternativen:

Große Niedertemperatur-Heizkörper

Moderne Plattenheizkörper mit großer Fläche arbeiten mit 40-50°C und sind auch für Wärmepumpen geeignet. Kosten: 300-800 € pro Heizkörper

Wandheizung

Heizrohre in der Wand statt im Boden. Keine Aufbauhöhe! Bei Wandsanierung eine ideale Lösung. Kosten: 80-120 €/m² Wandfläche

Deckenheizung

Selten aber möglich. Bei Deckensanierung eine Option, die nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Kosten: 70-100 €/m²

Unser Fazit

Fußbodenheizung nachrüsten lohnt sich wenn:
  • Ohnehin Fußboden-Sanierung geplant ist
  • Wärmepumpe installiert werden soll
  • Haus gut gedämmt ist (sonst erst dämmen!)
  • Budget für Komplettsanierung vorhanden
  • Langfristiger Komfort wichtiger als Kosten
Besser Alternativen prüfen wenn:
  • Nur einzelne Räume betroffen
  • Aufbauhöhe kritisch ist
  • Budget begrenzt (unter 15.000 €)
  • Schnelle Lösung ohne Bauzeit gewünscht

Norbert Redl

Wir beraten Sie ehrlich: Ist eine Fußbodenheizung für Ihr Haus sinnvoll oder gibt es bessere Alternativen? Kostenlose Beratung vor Ort mit Machbarkeitsprüfung.

📍 Buxheim, Eichstätt 📞 +49 8458 2954

Kostenlose Beratung vor Ort

Wir prüfen bei Ihnen vor Ort, welche Lösung optimal ist - mit allen Kosten und Möglichkeiten.