Was ist eine Pelletheizung?
Pelletheizungen verbrennen gepresste Holzpellets (6-8mm Durchmesser) aus Sägemehl und Holzresten. Die vollautomatische Beschickung aus dem Pelletlager bietet Komfort wie bei Öl- oder Gasheizungen, aber mit einem nachwachsenden Rohstoff.
Pelletheizungen sind klimaneutral, da Holz beim Wachsen CO₂ bindet. Der heimische, nachwachsende Brennstoff macht Sie unabhängig von fossilen Energien.
Was kostet eine Pelletheizung?
Die Investition in eine Pelletheizung ist höher als bei Gas, aber deutlich niedriger als oft angenommen:
Anschaffung
20.000-35.000 €
Inkl. Kessel, Lager, Fördertechnik, Pufferspeicher und Installation. Je nach Größe und Lagervariante.
Nach Förderung
13.000-21.000 €
Mit 35-45% BEG-Förderung. Zusätzlich KfW-Kredit zu günstigen Zinsen möglich.
Betriebskosten/Jahr
1.200-1.600 €
Bei 5 Tonnen Pellets/Jahr. Pelletpreis: ca. 240-320 €/Tonne. Günstiger als Gas, teurer als Wärmepumpe.
Das brauchen Sie für eine Pelletheizung
Der größte Unterschied zu anderen Heizsystemen ist der Platzbedarf:
Pelletlager
Sie benötigen 6-10 m² Raum für den Jahresvorrat (ca. 5 Tonnen). Der Raum muss trocken sein. Alternativen sind Erdtanks oder Gewebetanks.
Heizungsraum
4-6 m² für Kessel und Pufferspeicher. Ein Schornstein muss vorhanden sein, da die Abgase über einen Kamin abgeführt werden.
Anlieferung
Eine Zufahrt für Silo-LKW ist nötig. Der Einblasschlauch kann bis zu 30m lang sein. Sie bestellen 1-2x jährlich Pellets.
Insgesamt benötigen Sie 10-16 m² für Lager und Heizungsraum. Das ist der größte Nachteil von Pelletheizungen und macht sie für kleine Häuser ungeeignet.
Weitere Anforderungen
- Stromanschluss: Normaler Hausanschluss reicht. Förderschnecke und Elektronik benötigen ca. 150-200 kWh/Jahr.
- Aschentsorgung: Alle 4-6 Wochen Aschekasten leeren (1-3 Liter). Asche kann als Dünger verwendet werden.
- Geeignete Häuser: Ideal für Einfamilienhäuser ab 150 m² mit Keller oder Nebenraum. Auch für Mehrfamilienhäuser.
Vorteile und Nachteile im Überblick
Pelletheizungen haben klare Stärken, aber auch einige Nachteile:
Vorteile
- CO₂-neutral: Klimafreundliche Heizung mit nachwachsendem Rohstoff
- Stabile Preise: Pellets schwanken weniger als Gas/Öl
- Hohe Förderung: Bis 45% Zuschuss vom Staat
- Hoher Komfort: Vollautomatisch wie Gas/Öl
- Regionale Wertschöpfung: Pellets aus Deutschland
Nachteile
- Viel Platz nötig: Lager + Heizraum = 10-16 m²
- Hohe Anschaffung: 20.000-35.000 € vor Förderung
- Wartungsaufwand: Jährlich + regelmäßig Asche leeren
- Teurer als Wärmepumpe: Höhere Betriebskosten
- Schornstein nötig: Abgasführung erforderlich
Für wen lohnt sich eine Pelletheizung?
Nach unserer Erfahrung mit über 40 Jahren im Heizungsbau gibt es klare Einsatzgebiete:
- Größere Einfamilienhäuser (ab 150 m²) mit Keller/Nebenraum
- Altbauten ohne Fußbodenheizung (hohe Vorlauftemperaturen ok)
- Ländliche Gegenden mit Platz für Lager
- Menschen die regional und CO₂-neutral heizen wollen
- Als Alternative zur Wärmepumpe (wenn Haus ungeeignet)
- Kein Platz für Lager vorhanden
- Kleine Wohnungen/Reihenhäuser
- Maximale Kosteneffizienz gewünscht (→ Wärmepumpe)
- Minimaler Wartungsaufwand wichtig